Die Ferien sind vorbei, Corona ist es leider nicht. Noch immer dominiert das Virus die weltweiten Nachrichten und beeinflusst unser alltägliches Leben. Während in Berlin zehntausende Demonstranten leichtfertig ohne Masken und Mindestabstand gegen Corona-Maßnahmen demonstrieren, bangen viele Eltern um das große Familienereignis in diesem Sommer: Die Einschulung 2020. Eingeschult werden die Schulanfänger auch in diesem besonderen Sommer, daran besteht kein Zweifel. Doch wie läuft die Einschulungsfeier ab und welchen Unterricht können Eltern danach erwarten?
Einschulung in Zeiten von Corona
Je nach Bundesland gibt es sehr unterschiedliche Vorgaben und Richtlinien. Während z.B. in Nordhessen maximal 4 Begleitpersonen zur Einschulungsfeier mitgebracht werden dürfen, ist dies in Berlin den Eltern noch nicht klar kommuniziert worden. Zumindest nicht bei den Eltern, mit denen ich gesprochen habe. Abhängig vom Wetter denken einige Schulen auch darüber nach, die Einschulung auf dem schuleigenen Sportplatz stattfinden zu lassen. So könne der Mindestabstand zwischen den Familien besser eingehalten werden, als dies in der Aula der Fall wäre.
Ein Programm durch die älteren Schüler, wie dies normalerweise oft präsentiert wird, fällt in den meisten Schulen aus. Schließlich gab es im letzten Halbjahr keine Möglichkeit zum Üben und der Aufenthalt auf einer engen Bühne ist momentan auch nicht erwünscht. Die Platzierungsideen der einzelnen Familien reichen von Stuhlinseln bis hin zu Kreidekreisen auf dem Boden. Viele kreative Konzepte wurden angedacht, um den Mindestabstand zu gewährleisten und die Durchmischung der Gäste möglichst gering zu halten.
Demzufolge wird es auch längere Zeitabstände zwischen den Einschulungsfeiern der Parallelklassen geben. Waren diese im letzten Jahr noch mit einer Pause von ca. 30 Minuten möglich, so wird in diesem Sommer zumeist eine volle Stunde zum Wechsel der a/b und evtl. c Klassen eingeplant.
Die Feier selber wird voraussichtlich eine Ansprache der Schulleitung enthalten, die Vorstellung des Klassenlehrers und natürlich den wirklich großen Moment: Das namentliche Aufrufen der einzelnen Kinder, die von nun an eine Klassengemeinschaft bilden werden. Hier bin ich mir sicher: Das Strahlen der Kinder wird auch in diesem Sommer genau so groß sein, als ob es Corona nicht gäbe. Die Freude der Kinder ist ungetrübt und als Eltern sollten wir uns mit den jeweiligen Umständen arrangieren und das Beste aus diesem besonderen Tag machen.
Wie ein wirklich schöner Einschulungstag für Kinder und Eltern gelingt, könnt ihr übrigens gleich hier in meinem Beitrag Einschulung ohne Stress nachlesen.
Schulanfang – manchmal mit Maske
„Tja“, sagte eine Mutter vor Kurzem zu mir, „da werde ich wohl gleich mal ein 10er Pack Masken für die Schule kaufen gehen.“ Vermutlich hat sie recht. Denn so wie es momentan aussieht, werden auch die Schulkinder zumindest in einigen Schulbereichen einen Nasen- und Mundschutz tragen müssen. Angedacht ist die Verwendung der Masken in einigen Bundesländern beim Betreten des Schulgebäudes, beim Gang zur Toilette und dem auf dem Weg zum Pausenhof. Während des Unterrichts und der Hofpausen soll auf die Maske verzichtet werden dürfen – möglichst unter Einhaltung des Mindestabstands, sofern die Pausen nicht zeitlich von anderen Klassen getrennt sind.
Die Schulanfänger sollen garantiert zumindest vier Stunden Unterricht pro Tag erhalten, möglichst bei der gleichen Lehrkraft. Eine Vermischung der Klassen soll vermieden werden und somit Kontakte beschränkt werden. Sofern es der sinnvollen Entzerrung zum Beginn des Schultages dient, werden einige Schulen auch zeitversetzt mit dem Unterricht beginnen. Dies kann sowohl Erstklässler, als auch Schüler der höheren Klassenstufen betreffen.
Stand heute, 3.8.2020, gibt es noch sehr viele Unwägbarkeiten und Variablen, mit denen Eltern rechnen müssen. Zwar hatten die Schulleitungen sechs Wochen lang Zeit, um Hygienekonzepte zu erarbeiten und individuelle Modelle für ihre Schule zu entwickeln. Dennoch müssen auch diese Konzepte ständig erneuert und an die sich permanent verändernde Situation angepasst werden.
Im Einschulungsjahr 2020 gibt es aktuell nur eine Konstante: Alles kann sich wieder ändern – und das jederzeit.
Ich wünsche euch und euren Kindern trotz der Umstände eine wunderschöne Einschulung und einen tollen Start in diesen spannenden neuen Lebensabschnitt. Unsere Kinder sind oft viel anpassungsfähiger, als wir Erwachsenen das sind. Als Eltern sollten wir sie stützen und liebevoll auf ihrem Weg begleiten – daran kann auch Corona nichts ändern.
Falls ihr noch kleine Geschenke für die Schultüte sucht, kann ich euch meinen Beitrag Was kommt in die Schultüte? Lehrer-Tipps für sinnvolle Geschenke empfehlen.
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Mein Kind wird Schulkind: Was Eltern zum Schulbeginn wissen müssen
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